- Trotz Hinweis der City-Bahn endete der aktuelle Streik heute zu spät
- Linien C11 und C14 fuhren streikbedingt nicht zuverlässig
- City-Bahn-Geschäftsführer: „Eltern und Schüler wurden getäuscht.“
Chemnitz – Heute (Montagmorgen) um 6 Uhr beendete die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihren 13. Streik gegen die City-Bahn Chemnitz. Entgegen einer anderslautenden GDL-Mitteilung wurde dabei der Schülerverkehr behindert.
Auf den Linien C11 und C14 sind heute früh Schülerzüge ausgefallen!
Dies war absehbar, hatte doch die GDL gestern das Ende des Streiks für heute 6 Uhr angekündigt. Eine schriftliche Intervention der City-Bahn, dass der Schülerverkehr nur ordnungsgemäß rollen kann, wenn der Streik bereits 5.10 Uhr beendet wird, hatte die GDL unbeantwortet gelassen.
Verbreitet wurde von der Gewerkschaft gestern allerdings eine Mitteilung mit dem Titel „GDL nimmt Rücksicht auf Schülerverkehre“, in der es unter anderem heißt: „Bildung ist ein hohes Gut und wird nicht durch Streiks der GDL beeinträchtigt.“
City-Bahn-Geschäftsführer Friedbert Straube: „Die GDL macht das Gegenteil dessen, was sie ankündigt. Sie hat unseren Hinweis ignoriert und täuscht Schüler und Eltern, die die City-Bahn nicht nutzen konnten, um rechtzeitig in die Schule zu gelangen.“
Rund 1 800 Kinder und Jugendliche nutzen täglich (montags bis freitags) die Linien der City-Bahn, um in die Schule oder von dort nach Hause zu kommen. Schülerbeförderung ist in Sachsen eine hoheitliche Pflichtaufgabe, die von Landkreisen und Kreisfreien Städten übernommen wird (§ 23, 3 Sächsisches Schulgesetz). Die City-Bahn ist Teil dieses Systems. Das Arbeitsgericht Chemnitz verhandelt am Mittwoch über den Antrag auf einstweilige Verfügung der City-Bahn. Mit dem Antrag will das Verkehrsunternehmen den sicheren Schülerverkehr auf seinen Linien durchsetzen – trotz möglicher GDL-Streiks.